Schüler:innen und Lehrer:innen retten Leben – Animieren zum Reanimieren in der Woche der Wiederbelebung

Lich…In der Woche der Wiederbelebung konnten Schüler:innen und Lehrer:innen der Dietrich-Bonhoeffer-Schule (DBS) in Lich lernen, im Notfall zu helfen und damit womöglich Menschenleben zu retten.

„Prüfen. Rufen. Drücken. Das sind die Schlagworte bei der Reanimation“, erläutert Dr. med. Daniela Heß, aus dem Cardiac Arrest Center (CAC) an der Asklepios Klinik Lich. Das CAC ist eine Einrichtung der Klinik für die Akutbehandlung von Patient:innen nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand.

Mit dem Leitfaden „Prüfen. Rufen. Drücken.“ können selbst Laien schnell tätig werden und Hilfe leisten. Zunächst ist der Zustand des Betroffenen zu überprüfen, indem man den Bewusstlosen an den Schultern fasst, schüttelt sowie laut und deutlich anspricht. Reagiert dieser nicht, überprüft der Laie noch die Atmung. Beides – fehlende Reaktion auf Ansprache und fehlende Atmung – führen zu der Diagnose Herzstillstand.

„Doch bevor man mit der Wiederbelebung beginnt, muss unter der Rufnummer 112 sofort der Rettungsdienst alarmiert werden“, so Mario Myny, stellvertretender Leiter des Cardiac Arrest Centers. Dies erfolgt im besten Fall über eine zweite anwesende Person, so dass keine Zeit bis zur Wiederbelebung vergeht.

„Mit einer Herz-Druck-Massage soll ein Minimalkreislauf aufrecht erhalten und Gehirn und Organe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden“, erklärt Dr. med. Matthias Bayer, Leiter des CAC an der Asklepios Klinik Lich. Dabei ist die Mund-zu-Mund-Beatmung bei der Wiederbelebung zweitrangig. Bedeutend ist die Herzdruckmassage, bei der fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs gedrückt wird.

Diese Informationen sowie zahlreiche weitere Tipps und vor allem auch praktische Übungen wurden in einer Sonderaktion den Schüler:innen sowie den Lehrer:innen der DBS in Lich vermittelt. Dazu waren Notfallsanitäter:innen der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. im Regionalverband Mittelhessen sowie die Notärzte der Asklepios Klinik Lich Dr. Daniela Heß und Dr. Matthias Bayer mit Rettungswagen und Übungspuppen vor Ort.

„Die Woche der Wiederbelebung zum Anlass zu nehmen, um über das wichtige Thema Laien-Reanimation zu informieren, daran haben wir gerne teilgenommen“, berichtet Peter Blasini, Schulleiter der DBS in Lich, der zahlreiche Schüler:innen und das Kollegium für die Teilnahme am Workshop begeistern konnte.

Die Schüler:innen wurden in einem theoretischen Block mit allen notwendigen Infos versorgt und konnten dann in kleinen Gruppen das Gelernte unter Anleitung von angehenden Notfallsanitäter:innen anwenden.

Bei den Lehrer:innen gab es ebenfalls einen theoretischen Block sowie praktische Übungen sowie viel Raum für spezielle Fragen zum Verhalten im Notfall.

„Mit schätzungsweise 80.000 bis 100.000 Fällen pro Jahr ist der plötzliche Herztod eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Schnelle Hilfe ist deshalb bei einem Herzstillstand von großer Bedeutung“, so Helmut Emmich, Koordinator Rettungsdienst-Fortbildung bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Mittelhessen.

Doch nicht nur Anleitungen zur Wiederbelebung waren Gegenstand des Aktionstages. Auch wurden die Schüler:innen über zahlreiche Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten informiert, die im Gesundheitswesen zur Verfügung stehen.

 

Info Woche der Wiederbelebung

Die Woche der Wiederbelebung wurde vom „Berufsverband Deutscher Anästhesisten“ (BDA) und der „Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ (DGAI) ins Leben gerufen. Die Woche findet jeweils im September statt und soll die Herzdruckmassage bei Herz-Kreislauf-Stillständen in Deutschland weiter verbreiten. Denn nicht einmal jeder zweite Ersthelfer hierzulande führt bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand die Herzdruckmassage aus, obwohl sie gemäß den Stichworten „prüfen, rufen, drücken“ sehr leicht anzuwenden ist!

Seit Etablierung der Woche der Wiederbelebung wurden zahlreiche Aktionen deutschlandweit ins Leben gerufen und durchgeführt, um auf die Bedeutung der Laien-Reanimation aufmerksam zu machen.

 

Kontakt:

Patricia Rembowski

Projektkoordination und Personalentwicklung

Asklepios Klinik Lich GmbH

Goethestraße 4

35423 Lich

Tel.: 06404 / 81-790

Fax: 06404 / 81-559

Email: p.rembowski@asklepios.com

 

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