Gartensaison bei Asklepios

Hochbeete für Radeberger Geriatrie-Patienten

Chefarzt gärtnert auf dem Klinikdach
Chefarzt Dr. med. Mehmet Gövercin weiß um die postive Wirkung der Gartentheraoie

Die Asklepios Klinik Radeberg setzt neue Maßstäbe in der therapeutischen Betreuung ihrer geriatrischen Patienten: Auf dem Dachgarten der Klinik wurden Mitte Juli Hochbeete aufgestellt. Paprika, Tomaten, Kräuter und Co sind nun ein wichtiger Bestandteil der Ergotherapie im Haus. Diese Neuerung bietet den Patienten der Geriatrie die Möglichkeit, während ihrer Therapie aktiv zu gärtnern. Das schafft nicht nur eine heilsame Verbindung zur Natur. Die Tätigkeiten sollen motivieren, Sicherheit geben und eine Aufgabe, die das oft einsame Leben neu bereichert.

 

„Viele unserer Patienten haben daheim eigene Gärten“, erklärt Ergotherapeutin Nadine Ehrlich. Die Arbeit an den Hochbeeten hilft ihnen, wieder eine Beziehung zu ihrem Zuhause und alltäglichen Aufgaben wie Unkrautjäten und dem Anbau von Gemüse und Kräutern herzustellen. Durch diese vertrauten Tätigkeiten lernen sie, wie sie trotz möglicher körperlicher Einschränkungen weiterhin aktiv bleiben können. Das Gärtnern und besondere Wahrnehmen durch Fühlen, Riechen und Schmecken fördert dabei nicht nur die Grob- und Feinmotorik, sondern stärkt auch die emotionale Kompetenz. „Letztlich gibt es den Menschen auch das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun und am Leben der Gesellschaft teilzuhaben.“ Die Resonanz der Patienten sei bisher durchweg positiv.  

 

Die positiven Erfahrungen mit den Hochbeeten unterstreicht auch Dr. med. Mehmet Gövercin, Chefarzt der Klinik für Geriatrie. „Wir stellen fest, dass die Patienten dadurch glücklicher und zufriedener sind.“ Gartentherapie habe eine einzigartige Wirkung. Die Natur biete einen anderen Zugang zu den Patienten, als es die übliche Therapie innerhalb der Klinikräume vermag. „Die frische Luft, das Sonnenlicht und die Pflanzen schaffen eine Umgebung, in der sich die Patienten wohler fühlen und ihre Therapie besser annehmen und sich zudem gebraucht und wertvoll fühlen.“

 

Gövercin und seine Kollegen planen, das Gartentherapie-Angebot in Zukunft weiter auszubauen. Sie denken bereits über spezielle Hochbeete nach, die auch für Rollstuhlfahrer zugänglich sind. „Wir sind bestrebt, das Therapieangebot weiterzuentwickeln und mehr Patienten zugänglich zu machen“, erläutert er. Diese Art der Gartentherapie sei gerade in einer Akutklinik wie Radeberg eine Besonderheit und eine Bereicherung. „Leider ist diese Therapieform noch nicht weit verbreitet, obwohl sie gerade für ältere Menschen eine hervorragende Chance darstellt.“ Das läge womöglich daran, dass solche Beete auch außerhalb der Therapie einer Pflege bedürfen. „Glücklicherweise haben wir da Unterstützung von der Klinik und dem Team.“

 

 

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