Faktencheck Asklepios Klinik Nord - Heidberg

Unsere Stellungnahme zur aktuellen Medienberichterstattung

Wir sind stolz auf unsere Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt

Außenansicht Asklepios Klinik Nord Heidberg

Auf dieser Seite finden Sie vertiefende Informationen und Fakten zur Asklepios Klinik Nord - Heidberg rund um die Berichterstattung des RTL „Team Wallraff“. 

Selbstverständlich nehmen wir konstruktive Kritik sehr ernst, bedauern aber, dass die einseitige Berichterstattung die wichtige Arbeit insbesondere unserer Internationalen Pflegekräfte und ihrer unmittelbaren Kolleg:innen und Vorgesetzten in ein schlechtes Licht rückt. 

Das können und wollen wir so nicht akzeptieren. Wir sind sehr stolz auf die Pflegekräfte, die aus dem Ausland zu uns kommen und große Anstrengungen unternehmen, um sich bei uns schnellstmöglich zu integrieren – kulturell und sprachlich. Sie lassen für ein Arbeitsleben in Deutschland ihre Heimat, ihre Familien und alles, was ihnen bis dato vertraut war, zurück, um sich hier bei uns eine neue Zukunft aufzubauen. Unsere internationalen Kolleg:innen sind nicht nur integraler Teil unseres Teams, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Deutschland. 

Gezeigte Situationen werden wir prüfen

Allein in Deutschland fehlen in der stationären Pflege bis zum Jahr 2035 rund 300.000 Pflegekräfte. Ohne internationales Fachpersonal werden wir die Gesundheitsversorgung auf dem derzeitigen Niveau nicht aufrechterhalten können. Es braucht also qualifizierte Zuwanderung – und das ist genau, was wir bei Asklepios fördern. 

Alle unsere Internationalen Pflegekräfte sind bereits in ihren Heimatländern in medizinischen Berufen qualifiziert ausgebildet und bringen mehrjährige Berufserfahrung mit. Sie durchlaufen bei uns ein amtliches Anerkennungsverfahren über dessen Dauer und erfolgreichen Abschluss die Sozialbehörde Hamburg entscheidet. Unsere Internationalen Pflegekräfte absolvieren den praktischen Teil ihres Anerkennungsverfahrens auf unserer Ausbildungs- und Integrationsstation. Nach bestandener Anerkennungsprüfung dürfen die examinierten Pflegekräfte ihrem Interesse und ihrer Neigung entsprechend entscheiden, in welchem Bereich der Klinik oder einer anderen Asklepios Klinik in Hamburg sie im Anschluss arbeiten möchten.

Ohne Frage, die Integration internationaler Fachkräfte bringt große Herausforderungen mit sich. Um die Eingliederung sicherzustellen, unternehmen wir große Anstrengungen und haben dafür ganzheitliche Pläne entwickelt. So unterstützen wir unsere Internationalen Pflegekräfte durch ein interdisziplinäres, engagiertes Team im Asklepios Willkommenszentrum Hamburg intensiv bei fachlichen, kulturellen, sprachlichen oder in praktischen Themen. Unsere Internationalen Pflegekräfte auf ihr Sprachniveau zu reduzieren und ihre Qualifikation zu bezweifeln, ist völlig unangemessen.

Die in der Sendung angesprochenen Punkte werden wir natürlich sorgfältig analysieren, aufarbeiten und wo notwendig schnellstmöglich ändern. In unserem Klinikalltag setzen wir alles daran, Fehler zu vermeiden. Etwaigem Fehlverhalten werden wir unverzüglich nachgehen und dieses prüfen.

Wir stellen uns den wichtigsten Fragen

Warum beschäftigt Asklepios Internationale Pflegekräfte?

Der Fachkräftemangel in der Pflege stellt alle Gesundheitsdienstleister in Deutschland vor große Herausforderungen. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln rechnet damit, dass in Deutschland in der stationären Versorgung bis zum Jahr 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen werden – bei einer gleichzeitig ansteigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen. Eine wichtige Maßnahme, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist die Zuwanderung und Integration qualifizierter Pflegekräfte aus dem Ausland in den deutschen Arbeitsmarkt.

Wir bei Asklepios nutzen diese Maßnahme aktiv, um den aktuellen und künftigen Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal zu decken. Wir sind sehr stolz auf unsere Internationalen Pflegekräfte, die gut in den Stationsalltag und in der Belegschaft unserer Kliniken integriert sind. Ohne diese Form der qualifizierten Zuwanderung ist der Pflegebedarf in Deutschland schon heute nicht mehr zu decken und wird es auch in Zukunft nicht sein. 

Wie stellt Asklepios sicher, dass die Internationalen Pflegekräfte die gleichen hohen Fachkenntnisse haben wie einheimische Kräfte?

Wir stehen uneingeschränkt und aus tiefster Überzeugung hinter dem Integrationsprogramm der Internationalen Pflegekräfte. Natürlich ist Integration aber ein Prozess, dem man Zeit geben muss. Wir tun das und sind stolz darauf, diesen Weg gemeinsam zu gehen – jetzt und in Zukunft.

Unsere Internationalen Pflegekräfte sind hoch qualifiziert und bereits in ihren Heimatländern ausgebildete medizinische Fachkräfte mit überwiegend langjähriger Berufserfahrung. Zusätzlich durchlaufen sie hier in Deutschland ein standardisiertes Anerkennungsverfahren, das sie praktisch-pflegerisch und theoretisch in den Besonderheiten des deutschen Pflegesystems schult. Nach acht bis zwölf Monaten mündet das Verfahren in einer finalen Anerkennungsprüfung, verantwortet und durchgeführt von der örtlichen Sozialbehörde.

Wie stellt Asklepios sicher, dass die Internationalen Pflegekräfte angemessene Sprachkenntnisse für den Beruf haben?

All unsere Internationalen Pflegekräfte müssen zum Start ihres acht bis zwölf Monate dauernden Anerkennungsverfahrens neben ihrer fachlichen Vorqualifikation ein B2-Sprachzertifikat vorweisen. Im Willkommenszentrum Hamburg erhalten sie darüber hinaus über die gesamte Dauer des Anerkennungsverfahrens drei Mal pro Woche Deutschunterricht, der sich einerseits auf medizinisches Fachvokabular bezieht, aber auch Alltagssprache trainiert.

Wann hat eine Internationale Pflegekraft die Anerkennungsprüfung bestanden?

Das Anerkennungsverfahren ist in Deutschland ein staatliches Prüfungsverfahren zur Gleichstellung internationaler Pflegekräfte mit hiesigen examinierten Pflegekräften nach Abschluss der Berufsausbildung. Zuvor durchlaufen sie ein standardisiertes Anerkennungsverfahren durch die Gesundheits- und Sozialbehörde Hamburg.

Die Behörde entscheidet auch über die Länge des Anpassungsprozesses. Generell dauert der Prozess für internationale Pflegekräfte in Hamburg zwischen acht und zwölf Monaten. Die Gesundheits- und Sozialbehörde führt unabhängig und verantwortlich mit eigenen Mitarbeitenden die finale Anerkennungsprüfung durch.

Wie stellt Asklepios sicher, dass die Internationalen Pflegekräfte über das nötige Verständnis von Hygiene für den Beruf verfügen und dieses anwenden?

Aufgrund ihrer medizinischen Ausbildung und praktischen Berufserfahrung in ihren Heimatländern bringen all unsere Internationalen Pflegekräfte bereits ein tiefgreifendes Verständnis für Hygieneanforderung im Krankenhaus mit. Zusätzlich werden sie vor Beginn ihres Berufsstarts in Deutschland in einer Asklepios-Klinik zu den Spezifika im Deutschen Gesundheitssystem in speziellen Hygieneworkshops geschult. Darüber hinaus ist Hygiene regelmäßig Thema bei der Arbeit auf der Station und im Theorieunterricht.

Welche Konsequenzen zieht Asklepios in Hinblick auf den Qualifizierungsprozess ihrer Internationalen Pflegekräfte? Sehen Sie das Programm gefährdet?

Wir stehen uneingeschränkt zu unseren Bemühungen der nachhaltigen Integration Internationaler Pflegekräfte. Gerade das Asklepios Willkommenszentrum Hamburg hat hier in den vergangenen Jahren ein durchdachtes und überzeugendes System etabliert. Die Berichterstattung ist einseitig – sie spiegelt nicht die Realität auf unserer Ausbildungs- und Integrationsstation wider.

Wir nehmen Hinweise jeglicher Art zu Situationen, in denen unsere hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards in den Kliniken nicht erfüllt worden sein sollen, sehr ernst. Es ist Teil unseres Qualitätsmanagements, auch Einzelfall-Beschwerden auf den Grund zu gehen. Sollte es zu Beinahe-Fehlern oder fehlerhaftem Verhalten kommen, ergreifen wir Maßnahmen, um Abweichungen von unserem hohen Standard vorzubeugen und entwickeln bisherige Prozesse weiter.

Wie funktioniert das “Unterstützungssystem” auf der Ausbildungs- und Integrationsstation?

Die Pflegekräfte aus dem Ausland bringen einerseits abgeschlossene Berufsausbildungen mit, andererseits sind sie häufig schon berufs- und lebenserfahren, sodass unsere Auszubildenden aus dem Inland von beidem profitieren können. Umgekehrt herrscht gerade auf dieser Station das klare Credo, dass wir uns gegenseitig unterstützen, sodass bei sprachlichen Fragen explizit auch andere Pflegekräfte angesprochen werden können und sollen.

Nimmt Asklepios anderen Ländern die Fachkräfte weg?

Nein. Wir arbeiten mit Agenturen zusammen, die explizit nur in den Ländern rekrutieren, in denen kein Fachkräftemangel in diesem Bereich besteht. Gleichzeitig fehlt den Fachkräften aus dem Ausland jedoch für sich und ihre Familien häufig die Perspektive, sodass sie sich über einen beruflichen Neuanfang in Deutschland freuen und die Chance gern ergreifen, uns in unserem Pflegesystem zu unterstützen. Dennoch freuen wir uns natürlich auch über gut ausgebildete Fachkräfte, die sich pro-aktiv und aufgrund positiver Berichte, für eine Tätigkeit bei uns bewerben. Generell kommen unsere Fachkräfte vornehmlich aus dem Iran, von den Philippinen, der Ukraine, der Türkei und vereinzelt weiteren Ländern.

Wie beurteilen Sie den Kontrollmechanismus zur Gabe des Antibiotikums Vancomycin?

Es ist gängige Praxis, dass eine solche Lösung vor der Verabreichung per 4-Augen-Prinzip geprüft wird. Genau dies ist in diesem Fall geschehen und war keineswegs Zufall. Der examinierte Kollege hat hier völlig richtig und besonnen gehandelt. Wichtig ist bei einer Infusionsgabe des Antibiotikums Vancomycin neben der Konzentration der Lösung die Fließgeschwindigkeit. Ist diese zu schnell, kann dies unter anderem Hautreaktionen hervorrufen. Daher wurde korrekterweise diese Infusion ausgetauscht.  

Anders gestaltet sich dies bei der oralen Gabe des Antibiotikums, wie wir es im RTL-Beitrag im zweiten Beispiel sehen: Hier war das Aufziehen einer oralen Lösung zu sehen. Dabei ging es lediglich um die Trägerlösung zur Verabreichung vergleichbar mit der Menge Wasser, die man zu einer Schmerztablette einnimmt. Ob in diesem Fall das Medikament in 5 oder 10 ml aufgelöst ist, ist für den Patienten völlig unerheblich. 

Welche Fragen hat RTL uns gestellt und wie haben wir diese beantwortet?

Unsere ausführliche Stellungnahme hat leider in der Berichterstattung nur bruchstückhaft Berücksichtigung gefunden. Sie wurde dort genutzt, wo sie die Perspektive und Geschichte von RTL „Team Wallraff“ gestützt hat. Für alle, die das vollständige Bild haben wollen, hier die ungekürzte Version unserer Antworten. 

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